Fragen an Kinder zum tod

Nach all den Recherchen rund um Kinder und den Tod wollte ich mir selbst ein Bild zum Thema machen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Ich habe mich also aufgemacht und zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, gefunden, die mir ein paar Fragen zum und über den Tod beantwortet haben. Die Beiden sind jeweils 10 Jahre alt und besuchen die 5. Klasse eines bayrischen Gymnasiums. Zunächst noch eine schnelle Erklärung: F steht für die gestellte Frage des Interviewers, M steht für die Antwort des Mädchens und J steht für die Antwort des Jungen.

 

F: Wie stellst du dir den Tod vor?

M: Ich stell´s mir so vor, dass der Sarg dann zu ist und man nicht mehr rauskommt und dass alles dunkel ist, ist ja auch logisch, wenn der Sarg zu ist.

J: Ich stell´s mir so vor, dass dann die Augen einfach zu sind und man nicht mehr atmen kann.

 

F: Nach dem Tod kommt man ja bekanntlich in den Himmel, wenn man im Leben vorher brav gewesen ist, daher die Frage, Wie stellst du dir den Himmel vor?

M: Der Himmel ist ein großer blauer Luftballon, weil man nicht reinschauen kann und auch nicht reinkommt ohne zu sterben. Ich glaube auch, dass es dort warm ist.

J: Im Himmel gibt es große Bowlingbahnen, große Duschen und große Stromleitungen. Immer, wenn jemand die Bowlingbahnen benutzt donnert es auf der Erde und wenn viele Leute im Himmel duschen, dann regnet es bei uns auf der Erde und wenn eine von den Stromleitungen reißt, dann blitzt es bei uns, aber die da oben kriegen des alles nicht mit.

 

F: Bleibt aber noch die Frage offen, wie der liebe Gott in den Himmel gelangt ist, habt ihr dazu eine konkrete Vorstellung?

M: Jesus und Gott konnten nicht zeitgleich auf der Erde sein, da ist Gott in den Himmel aufgestiegen.

J: Er ist nach oben geflogen, weil er auf der Erde den Überblick über Alles verloren hat.

 

F: Wenn man irgendwo reinkommt kann man doch meistens auch wieder raus, glaubt ihr man kann auch aus dem Himmel wieder raus, praktisch so etwas wie Wiedergeburt oder ein Leben danach?

M: Nein, wie soll das auch funktionieren, wenn man tot ist, ist man tot.

J: Seh ich genauso, das macht einfach keinen Sinn.

 

F: Zu guter Letzt noch eine Frage die speziell euch bzw. eure Familie oder Freunde betrifft. Wurdest du schon einmal mit dem Tod konfrontiert?

M: Ja, meine Uroma ist gestorben, das war einfach nur scheiße.

J: Ja, als mein Uropa gestorben ist, das war schon sehr traurig.

F: Das wär´s auch schon, vielen Dank euch.

 

Das Fazit, welches man aus diesem Interview ziehen kann ist, dass die beiden Befragten noch ein sehr kindliches Bild vom Tod haben,  was besonders bei den ersten beiden Fragen zum Vorschein kommt. Des Weiteren zeigt sich ihre kindliche Weltanschauung auch in den Aussagen folgend auf die dritte Frage, da es scheint als hätten sie sich noch nie mit einem Leben nach dem Tod oder Ähnlichem genauer befasst, aber das wird sich natürlich bald ändern, allein durch den bevorstehenden Unterricht an ihrer Schule.